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CopyCat

Aufgrund der Artikel : „#1: Wie gründet man ein innovatives Startup?“ und „#2: Was hat Psychologie mit guten Startup-Ideen zu tun?“ kam mir die Idee, einen eigenen Blog Artikel zu schreiben, wobei der Fokus nicht direkt auf dem Ursprung der Idee liegen soll, sondern vielmehr eine Perspektive aufzeigen soll, wie man mithilfe geeigneter Instrumente ein Startup gründen kann.

Ich fand die beiden Artikel sehr ansprechend und interessant, allerdings wurde ich das Gefühl nicht los, dass der Artikel sich um das Finden bzw. Ausschöpfen der eigenen Kreativität und dessen Ideen befasst. Ich wollte den Fokus des schöpferischen, kreativen Schaffens einwenig auf die Instrumente legen, da ich empfinde, dass man diesen doch einen höheren Stellenwert einräumen kann.

Am Anfang steht immer die Idee, die Problemstellung oder das Bedürfnis einen Mangel abzudecken. Was ist notwendig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Mangel zu beseitigen? Die Frage die sich mir dabei stellt ist:

Gibt es Alternativen zu eigenen kreativen Denkansätzen (Ideen), mit denen man ein Startup gründen kann?

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Copycat

Als Copycat werden Unternehmen bezeichnet, die erfolgreich Geschäftsmodelle anderer Unternehmung nachahmen. Allerdings ist es mit dem einfachen kopieren nicht getan. Die jeweiligen länderspezifischen Märkte müssen auf ihre Eigenschaften (Kultur, vorhandene Nachfrage und vieles mehr)  hin analysiert werden und auf ihre Erfolgswahrscheinlichkeit hin geprüft werden (Marktdaten). Nichts desto trotz ist eine Gründung in Form eines CopyCat auch mit eigenem, unternehmerischen und ideenreichen handeln gekoppelt.

Auch hier müssen Mitarbeiter eingestellt werden, Kontakte zu Kunden und Lieferanten gepflegt werden etc.. Auch ein CopyCat bedarf einer innovativen, gestalterischen Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten des Marktes, allerdings wird der Prozess der Ideenfindung umgangen (Idee = Geschäftsmodell auf der Basis einer Sammlung von min. 30.000 Informationen, dies zu einem effizienten Modell gestaltet werden).

Vorteile eines Copycats :

1. Die Grundidee ist bereits entwickelt – kreativer Denkprozess vollendet

2. Das Geschäftsmodell hat sich bereits am Markt bewährt – Proof of Concept

3. Umsetzung des Geschäftsmodell bereits absolviert – Abgleich Plangrößen mit Zielgrößen

4. Geschäftszahlen und Marketingstrategien sind verfügbar – Bilanzpressekonferenzen und Analysetools für Marketingkonzepte

Bekannte Copycts : Zalando, Dawanda, StudiVZ, Brands4Friends, eDarling, MyVideo oder CityDeal

In Bezug auf die eigene Idee, empfinde ich das Copycats eine gute Alternativ darstellen, falls Kreativität und Ideenfindung einen Entrepreneurs in gewissen Phasen nicht ausreichen, erfolgreiche Geschäftsmodelle für den Markt zu konzipieren.

Des weiteren empfinde ich den Ansatz von Timmons auch sehr interessant, der ein erfolgreiches Geschäftsmodell nicht nur von der Idee, sondern von dem Zusammenspielt der drei Faktoren Opportunity, Ressources und Team abhängig macht (Entrepreneur / BP koordiniert ).

Timmons

Auch mit Hilfe des Timmons Ansatzes kann man ohne kreative Ideenausarbeitung ein erfolgreiches Geschäftsmodell aufsetzen und mit Hilfe der geeigneten Komponenten eine Unternehmung starten. Um dies zu erkennen, bedarf es meiner Meinung nach gewisser ökonomischer Kenntnisse und Instrumente, um über den Markt, die Konjunktur, die Kennzahlen, der Skalierungen, dem operativen und strategisches Know How, die Prozess- und Produktanalyse aussagekräftige Bedingungen/ Informationen zu erhalten, um das passende Zusammenspiel der Kräfte zu lenken.

Ein weiteres Instrument wäre die Teambildung, um trotz nicht geeigneter Ideenfindung zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell zu gelangen. Wie häufiger schon diskutiert und in der Literatur bevorzugt aufgefunden, ist der Standpunkt, dass ein gutes Team eher erfolgreich ist, Ideen zu finden und für den Markt zu entwickeln und umzusetzen, als ein schlechtes Team oder gar kein Team mit nur dem Entrepreneur, der überzeugt von seiner Idee ist aber nicht das richtige Verständnis für Markt oder  der Ökonomie mit sich bringt.

Ein weiterer Ansatz wäre die Gründung aus Komponenten nach Faltin. Auch hier bedarf es keiner besonderen kreativen Ideenfindung, siehe Teekampagne, RatioDrink oder E-Büro. Die Idee an sich ist nicht besonders kreativ oder besonders innovativ, aber der ökonomische Gedanke dahinter und der Ablauf wie man gewisse Bereiche/Geschäftsfelder revolutionieren und in erfolgreiche Geschäftsmodell umwandeln kann, ist zum Teil kreativ, kann aber auch ganz analytsich über Instrumente wie Marktdaten, -chancen, Gewinnspannen, Kostenstrukturen, Kundenstrukturen, Wachstumsstruktur, Mitarbeiterstrukturen und noch vieles mehr erfasst werden. Die Annahmen werden gesammelt und in geeignete Maßnahmen für das Geschäftsmodell umgesetzt.

Da ich leider nicht der kreative Student (später vielleicht Entrepreneur) bin und auch nicht denke, der einzige zu sein, wollt ich lediglich eine andere Perspektive auf die beiden beschriebenen Artikel darstellen und jedem ein bisschen Mut machen (interessante Blogs dazu: germancopycats, wiwo, zdf ), der Schwierigkeiten hat, eigene Ideen zu bewerten und auszuarbeiten.

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